Einige Worte zur Technik

Meine ersten Fotos habe ich mit einer alten 6x9 Balgenkamera meines Vaters, natürlich in Schwarz-Weiß gemacht. Die Kamera hatte mein Vater von seinem Vater geschenkt bekommen, war also sehr sehr alt. Pro Film passten 8 Bilder auf den Film. D.h. jedes Bild wollte wohl überlegt sein. Danach begann die Zeit der Kodak Instamatic - Knippsen, deren Qualität deutlich hinter der genannten Balgenkamera lag. Immerhin konnten damit die ersten Farbbilder gemacht werden. Nachdem ich mehr und mehr Gefallen am Fotografieren gefunden hatte (trotz Instamatic), begann ich mich mit der gehobenen Technik auseinanderzusetzen.

 

Das sah so aus, dass ich monatelang Prospekte und Fotozeitschriften gewälzt habe und von Spiegelreflexkameras träumte. Doch die waren finanziell unerreichbar. Doch durch eiserne Sparsamkeit während meiner Banklehre schaffte ich es, die damals billigste Spiegelreflexkamera, eine Cosina, für rund 450 DM incl. Standardobjektiv  F 1,8 50 mm zu erstehen. Ein Traum war Wirklichkeit geworden. Ich weiß noch heute, wie ich mir einen Tag Urlaub nahm, einen (!) Schwarzweiß-Film kaufte und in die Wilhelma  (Stuttgarter Zoo) ging, um die ersten Bilder mit einer richtigen Spiegelreflexkamera zu machen. Meine Erwartungshaltung war riesig, als ich nach 1 Woche die entwickelten und auf 7x10 cm vergrößerten Bilder abholte. Die Enttäuschung war mittelgroß, einige Bilder gefielen mir sogar.

 

Dann begann die Zeit der Diafilme, Urlaubsbilder, Sportfotos und dann die Anschaffung einer Schwarz-Weiß Dunkelkammer, die tatsächlich im häuslichen Badezimmer stattfand. Der Prozess der Verdunklung alleine dauerte rd. 2 Stunden . Sehr zum Unmut der übrigen Familie war das Badezimmer dadurch etliche Stunden blockiert. Die  Ergebnisse waren durchwachsen. Viel Ausschuss, viel Arbeit und wenig wirklich gute Ergebnisse.

 

Einige Zeit späte kaufte ich mir ein 200 mm Tele eines anderen Billigherstellers mit der Schraubfassung M42. Die Abbildungsleistung war fürchterlich und fast immer überbelichtet. Später wurde mir die Ausrüstung bei einem Urlaub in Holland aus dem Auto gestohlen. Dank einer Reisegepäckversicherung bekam ich etwas Geld und kauft mir eine Fuji ST901, ebenfalls mit M42 Schraubverschluss und einem Standardobjektiv 1,4 50 mm. Die erste Kamera mit Zeitautomatik und digitaler Anzeige. Sehr gute Technik und ein qualitativer Sprung für mich. Diese Kamera wurde wiederum nach Aufnahmen im Kindergarten meiner Frau gestohlen. Wieder zahlte die Versicherung.


Dieses Mail wollte ich keine Kompromisse mehr machen. Mein Traum war schon immer eine Nikon. Viele Profis fotografierten mit Nikon, warum also nicht auch ich, dachte ich in maßloser Selbstüberschätzung. Zudem planten wir nach meinem Studium gerade eine halbjährige Weltreise, jobbte und verdiente Geld und lebten extrem sparsam. Also kaufte ich 1982, nun auch im Hinblick auf die große Reise, eine Nikon FE, dieses Mal nur ein Gehäuse plus ein 2,0 35 mm und ein 75 – 150 mm Zoom. Kurz danach noch ein 3,5 20 mm. Alles von Nikon. Nun schien ich für alle Eventualitäten gerüstet. Diese Ausrüstung funktionierte auch viele Jahre und durchlebte die Weltreise trotz einem Sturz und etlichen Regengüssen hervorragend.


Nächster Schritt war einige Jahre später eine Nikon FM2, eine minimalistische, höchst robuste Kamera ohne jede Automatik, die ich mir zusätzlich zu meiner FE zulegte. Wieder einige Jahre später gab ich die FE und einige Objektive in Zahlung und kaufte die Nikon F801S, meine letzte Analogkamera.


Es begann die digitale Zeit

Nach längerer Beobachtung, ob sich die neue Technik denn auch durchsetzt und bezahlbar wird, kaufte ich meine erste digitale Kamera dann 2007: die Nikon D200, inclusive einiger neuer Objektive. 2013 folgte die Nikon D800. Um es abzukürzen: meine heutige Ausrüstung sieht wie folgt aus:


Nikon D800, Nikon D200, Nikon Coolpix A,

Nikon AW 120


Nikkor 2,8 14-24 mm / Nikkor  1,4 50 mm / Nikkor  4,0 24 – 120  mm / Nikkor  2,8 105 mm Macro, Nikkor 2,8 180 mm, Tamron 5 – 6,3 150 – 600 mm


Von der Dunkelkammer zur digitalen Bearbeitung

Ich fotografiere immer im RAW-Modus und speichere die Datei komplett ab. Ich nutze DxO Optics Pro zur Stapel- RAW-Entwicklung und Photoshop Elements zur gelegentlichen Einzelbearbeitung.

Generell bin ich kein Freund von großen Verfremdungen, so dass ich lediglich eine Grundschärfung mache, sowie gelegentlich den Ausschnitt verändere.